F40-F48 | Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen | |
Exkl.: | In Verbindung mit einer Störung des Sozialverhaltens (F91.-) (F92.8) | |
F45.- | ||
Info: | Das Charakteristikum ist die wiederholte Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind. Wenn somatische Störungen vorhanden sind, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des Patienten. Für die Anwendung der Schlüsselnummer F45.41 sind die vorgenannten Kriterien nicht heranzuziehen. Für die Anwendung dieser Kategorie gelten die im Hinweistext der Schlüsselnummer aufgeführten Kriterien. | |
Exkl.: | Ausreißen der Haare (F98.4-) Daumenlutschen (F98.88) Dissoziative Störungen (F44.-) Lallen (F80.0) Lispeln (F80.8) Nägelkauen (F98.88) Psychologische oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Störungen und Krankheiten (F54) Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit (F52.-) Ticstörungen (im Kindes- und Jugendalter) (F95.-) Tourette-Syndrom (F95.2) Trichotillomanie (F63.3) | |
F45.0 | Somatisierungsstörung | |
Info: | Charakteristisch sind multiple, wiederholt auftretende und häufig wechselnde körperliche Symptome, die wenigstens zwei Jahre bestehen. Die meisten Patienten haben eine lange und komplizierte Patienten-Karriere hinter sich, sowohl in der Primärversorgung als auch in spezialisierten medizinischen Einrichtungen, wo viele negative Untersuchungen und ergebnislose explorative Operationen durchgeführt sein können. Die Symptome können sich auf jeden Körperteil oder jedes System des Körpers beziehen. Der Verlauf der Störung ist chronisch und fluktuierend und häufig mit einer langdauernden Störung des sozialen, interpersonalen und familiären Verhaltens verbunden. Eine kurzdauernde (weniger als zwei Jahre) und weniger auffallende Symptomatik wird besser unter F45.1 klassifiziert (undifferenzierte Somatisierungsstörung). | |
Inkl.: | Briquet-Syndrom Multiple psychosomatische Störung | |
Exkl.: | Simulation [bewusste Simulation] (Z76.8) | |
F45.1 | Undifferenzierte Somatisierungsstörung | |
Info: | Wenn die körperlichen Beschwerden zahlreich, unterschiedlich und hartnäckig sind, aber das vollständige und typische klinische Bild einer Somatisierungsstörung nicht erfüllt ist, ist die Diagnose undifferenzierte Somatisierungsstörung zu erwägen. | |
Inkl.: | Undifferenzierte psychosomatische Störung | |
F45.2 | Hypochondrische Störung | |
Info: | Vorherrschendes Kennzeichen ist eine beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden. Die Patienten manifestieren anhaltende körperliche Beschwerden oder anhaltende Beschäftigung mit ihren körperlichen Phänomenen. Normale oder allgemeine Körperwahrnehmungen und Symptome werden von dem betreffenden Patienten oft als abnorm und belastend interpretiert und die Aufmerksamkeit meist auf nur ein oder zwei Organe oder Organsysteme des Körpers fokussiert. Depression und Angst finden sich häufig und können dann zusätzliche Diagnosen rechtfertigen. | |
Inkl.: | Dysmorphophobie (nicht wahnhaft) Hypochondrie Hypochondrische Neurose Körperdysmorphophobe Störung Nosophobie | |
Exkl.: | Auf die körperlichen Funktionen oder die Körperform fixierte Wahnphänomene (F22.-) Wahnhafte Dysmorphophobie (F22.8) | |
F45.3- | Somatoforme autonome Funktionsstörung | |
Info: | Die Symptome werden vom Patienten so geschildert, als beruhten sie auf der körperlichen Krankheit eines Systems oder eines Organs, das weitgehend oder vollständig vegetativ innerviert und kontrolliert wird, so etwa des kardiovaskulären, des gastrointestinalen, des respiratorischen oder des urogenitalen Systems. Es finden sich meist zwei Symptomgruppen, die beide nicht auf eine körperliche Krankheit des betreffenden Organs oder Systems hinweisen. Die erste Gruppe umfasst Beschwerden, die auf objektivierbaren Symptomen der vegetativen Stimulation beruhen wie etwa Herzklopfen, Schwitzen, Erröten, Zittern. Sie sind Ausdruck der Furcht vor und Beeinträchtigung durch eine(r) somatische(n) Störung. Die zweite Gruppe beinhaltet subjektive Beschwerden unspezifischer und wechselnder Natur, wie flüchtige Schmerzen, Brennen, Schwere, Enge und Gefühle, aufgebläht oder auseinander gezogen zu werden, die vom Patienten einem spezifischen Organ oder System zugeordnet werden. | |
Inkl.: | Da-Costa-Syndrom Herzneurose Magenneurose Neurozirkulatorische Asthenie Psychogene Formen:Aerophagie Psychogene Formen:Colon irritabile Psychogene Formen:Diarrhoe Psychogene Formen:Dyspepsie Psychogene Formen:Dysurie Psychogene Formen:erhöhte Miktionshäufigkeit Psychogene Formen:Flatulenz Psychogene Formen:Husten Psychogene Formen:Hyperventilation Psychogene Formen:Pylorospasmen Psychogene Formen:Singultus | |
Exkl.: | Psychische und Verhaltenseinflüsse bei anderenorts klassifizierten Störungen oder Krankheiten (F54) | |
F45.30 | Herz und Kreislaufsystem | |
F45.31 | Oberes Verdauungssystem | |
F45.32 | Unteres Verdauungssystem | |
F45.33 | Atmungssystem | |
F45.34 | Urogenitalsystem | |
F45.37 | Mehrere Organe und Systeme | |
F45.38 | Sonstige Organe und Systeme | |
F45.39 | Nicht näher bezeichnetes Organ oder System | |
F45.4- | Anhaltende Schmerzstörung | |
Info: | Schmerzzustände mit vermutlich psychogenem Ursprung, die im Verlauf depressiver Störungen oder einer Schizophrenie auftreten, sollten hier nicht berücksichtigt werden. | |
Exkl.: | Rückenschmerzen o.n.A. (M54.9-) Schmerz:akut (R52.0) Schmerz:chronisch (R52.2) Schmerz:therapieresistent (R52.1) Schmerz:o.n.A. (R52.9) | |
F45.40 | Anhaltende somatoforme Schmerzstörung | |
Info: | Die vorherrschende Beschwerde ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht hinreichend erklärt werden kann. Er tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, denen die Hauptrolle für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen zukommt. Die Folge ist meist eine beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe und Unterstützung. | |
Inkl.: | Psychalgie Psychogen:Kopfschmerz Psychogen:Rückenschmerz Somatoforme Schmerzstörung | |
Exkl.: | Spannungskopfschmerz (G44.2) | |
F45.41 | Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren | |
Info: | Im Vordergrund des klinischen Bildes stehen seit mindestens 6 Monaten bestehende Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder einer körperlichen Störung haben. Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn. Der Schmerz verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen. Der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht (wie bei der vorgetäuschten Störung oder Simulation). Schmerzstörungen insbesondere im Zusammenhang mit einer affektiven, Angst-, Somatisierungs- oder psychotischen Störung sollen hier nicht berücksichtigt werden. | |
Exkl.: | Andauernde Persönlichkeitsänderung bei chronischem Schmerzsyndrom (F62.80) Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten (F54) | |
F45.8 | Sonstige somatoforme Störungen | |
Info: | Hier sollten alle anderen Störungen der Wahrnehmung, der Körperfunktion und des Krankheitsverhaltens klassifiziert werden, die nicht durch das vegetative Nervensystem vermittelt werden, die auf spezifische Teile oder Systeme des Körpers begrenzt sind und mit belastenden Ereignissen oder Problemen eng in Verbindung stehen. | |
Inkl.: | Psychogen:Dysmenorrhoe Psychogen:Dysphagie, einschließlich "Globus hystericus" Psychogen:Pruritus Psychogen:Tortikollis Psychogen:Zähneknirschen | |
F45.9 | Somatoforme Störung, nicht näher bezeichnet | |
Inkl.: | Psychosomatische Störung o.n.A. |
FAQs
What is diagnosis code F45-41? ›
[F45. 41: chronic pain disorder with somatic and psychological factors : a coding aid]
What is the ICD-10 code for f4542? ›ICD-10 code F45. 42 for Pain disorder with related psychological factors is a medical classification as listed by WHO under the range - Mental, Behavioral and Neurodevelopmental disorders .
What is diagnosis code F45? ›Somatoform disorders
Pattern of recurring polysymptomatic somatic complaints resulting in medical treatment or impaired daily function.
2024 ICD-10-CM Diagnosis Code G89. 4: Chronic pain syndrome.
What is F45 42 pain disorder with related psychological factors? ›“Code F45. 42 (Pain disorders with related psychological factors) denotes a legitimate medical pain with a psychological component. ” For instance, if the healthcare provider has documented "pain-related anxiety" or "depression due to chronic pain," as complicating pain management, the coder should assign code F45.
What are the four elements to diagnosis-related groups? ›Each of the Medicare Severity Diagnosis Related Groups is defined by a particular set of patient attributes which include principal diagnosis, specific secondary diagnoses, procedures, sex and discharge status.
What is the ICD for hereditary and idiopathic neuropathy unspecified? ›Hereditary and idiopathic neuropathy, unspecified
G60. 9 is a billable/specific ICD-10-CM code that can be used to indicate a diagnosis for reimbursem*nt purposes. The 2024 edition of ICD-10-CM G60.
ICD-10 code M79. 9 for Soft tissue disorder, unspecified is a medical classification as listed by WHO under the range - Soft tissue disorders .
What is the ICD-10 code for Other soft tissue disorders not elsewhere classified? ›- M79.0 Rheumatism, unspecified.
- M79.1 Myalgia.
- M79.2 Neuralgia and neuritis, unspecified.
- M79.3 Panniculitis, unspecified.
- M79.4 Hypertrophy of (infrapatellar) fat pad.
- M79.5 Residual foreign body in soft tissue.
- M79.6 Pain in limb.
- M79.7 Fibromyalgia.
According to ICD-10 classification, adjustment disorder is classified under the category of reaction to severe stress and adjustment disorders (F43).
What is somatic symptom disorder f45 1? ›
Those with somatic syndrome disorder report more stressful and traumatic life events, including family conflict and breakup, and physical and sexual abuse. A common feature of individuals with SSD is a negative perception of their body and health. They feel very threatened by and over-exaggerate negative symptoms.
What are the criteria for bodily distress disorder? ›Individuals with bodily distress syndrome (hereafter BDS) experience daily bothersome physical symptoms. Typical symptoms are headache, pains in the back, muscles or joints, stomach trouble, breathlessness, excessive fatigue and many more.
What is the code for Chronic pain management? ›Chronic Pain management is billed with codes 99490-99491, and complex care services are billed with codes 99487- 99489.
What is the ICD-10 code for pain disorder unspecified? ›2024 ICD-10-CM Diagnosis Code R52: Pain, unspecified.
What is Chronic pain syndrome 2 ICD-10? ›Chronic pain, not elsewhere classified
2 became effective on October 1, 2023. This is the American ICD-10-CM version of G89. 2 - other international versions of ICD-10 G89. 2 may differ.
Somatoform pain is a chronic pain for which no physical cause can be determined, producing distress and often impairing an individual's normal functioning and decreasing life enjoyment.
What does pain disorder with related psychological factors mean? ›The Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 4th edn, Text Revision (DSM-IV-TR) “pain disorder associated with psychological factors” is a somatoform disorder in which pain is a somatization independent from depression, anxiety or delusion.
What is a psychogenic headache? ›Such headaches are cause related and the causes are nonpsychogenic. Some limit the term "psychogenic headache" to describe those headaches which do not have a peripheral pain producing mechanism or for which there is no demonstrable organic cause.
Can a code from category G89 be assigned with code F45 41? ›Assign code F45. 41 for pain that is exclusively related to psychological disorders. "As indicated in the Excludes1 note under category G89, a code from category G89 should not be assigned with code F45. 41."